Pressestimme des hochster Kreisblattes zum Kerbefruhschoppen 2010

Bericht der Frankfurter Neue Presse Höchster Kreisblatt vom 4.10.2010 von Michelle Spillner

Auch wenn die 13 Kerbeburschen und -mädels in diesem Jahr noch nicht vollends in Aktion getreten sind: Dem Vereinsring Sossenheim ist es gelungen, an eine alte Tradition anzuknüpfen und wieder junge Leute ab 16 Jahren, die noch nicht verheiratet sind, für die Rolle der Kerbeburschen zur Kirchweih, sprich Kerb, zu gewinnen.

„In diesem Jahr betreiben sie einen Stand und helfen ein wenig mi“, erklärt Vereinsringchef Jochen Lüdicke, der die Jugendlichen gezielt angesprochen hatte, um sie für die Aufgabe zu gewinnen. Im nächsten Jahr wollen die von den Kerbeburschen dann auch wieder die traditionellen Lieder singen, es soll ein Kerbebaum aufgestellt werden, und vielleicht wird es auch eine Hammelversteigerung oder einen Gickelschmiss geben – auch wenn die neuen Kerbeburschen noch nicht so genau wissen, was das ist.

„Da geben dann die Ehemaligen, die vor zehn Jahren Kerbeburschen waren, ein wenig Nachhilfe“, erklärt Lüdicke. Alte Liedtexte seien schon herausgekramt worden, die Organisation des Transportes des Kerbebaums werde bereits vorbereitet.

Für Kerbemutter Melanie Ester (21 Jahre) ist schon klar, dass sie dabei sein wird: „Ich finde es viel schöner, als vor dem Computer zu sitzen. Man hat seinen Spaß, und wir helfen mit“, schildert sie, was sie zu dem Engagement treibt. Außerdem seien die Kerbeburschen in den einheitlichen Sweatshirts von den Sossenheimern freudig begrüßt worden. „Die sind begeistert“, freut sich Ester.

Unterstützung gab es schon in diesem Jahr von dem heimischen Künstler Peter Kullmann, der den Kerbeburschen die Fahne malte. Sie war dann gestern beim kleinen Festzug nach dem Kirchweih-Gottesdienst von der St. Michael-Kirche zum Festplatz der Kleingärtner deutlich zu sehen. „Wir sind stolz, dass wir das wieder hinbekommen haben“, freut sich Lüdicke.

Damit folgt Sossenheim dem allgemeinen Trend. Auch in Unterliederbach oder Ortschaften wie Lorsbach und Langenhain ist die Bereitschaft der Jugendlichen gestiegen, Kerbebursch zu sein. „Ich glaube , das ist eine Renaissance. Und ich hoffe, dass es anhält“, so Lüdicke.

So wird der Vereinsring im kommenden Jahr mit dem Anknüpfen an alte Traditionen auf Bewährtem der vergangenen 27 Jahre aufbauen. Dazu gehört die -30-Party, die am Samstag mit 300 Gästen im Festzelt bis gegen 3 Uhr nachts gefeiert wurde. Und auch der große Frühschoppen mit der Biebergauer Kapelle am Sonntag ist jedes Jahr ein Renner.

Von den 40 Sossenheimer Vereinen im Vereinsring sind sechs an der Organisation und Ausrichtung der Kerb beteiligt. Auf dem Festplatz servieren ausschließlich Vereine Speisen und Getränke.

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Franz Kissel