Tag - Ehrenbrief des Landes Hessen

Marianne Karahasan erhielt den Landes-Ehrenbrief

Marianne stammt aus einer Arbeiterfamilie in Bayern und war schon mit 13 Jahren bei der Sozialistischen Jugend Deutschland „Die Falken“ dabei. Schon in jungen Jahren wurde Marianne Karahasan, geb. Schildbach, sowohl in der Familie, beide Elternteile waren überzeugte Sozialdemokraten und aktive Mitglieder des Arbeiter-Turnvereins in Amberg/Oberpfalz; als auch durch „Die Falken“ politisch geformt. Seit dem sie in Frankfurt-Sossenheim wohnt, ist sie bei der Arbeiterwohlfahrt aktiv. Den Ortsverein der AWO in Sossenheim führt sie seit über 20 Jahren als Vorsitzende. Damit ist sie die am längsten amtierende Vorsitzende in der Geschichte der Sossenheimer Arbeiterwohlfahrt.
Ihre ehrenamtliche Tätigkeit begann nicht mit der Mitgliedschaft und dem unermüdlichen Engagement bei der AWO. Sie war in Amberg, in ihrer Geburtsstadt, in den 50er Jahren auch beim Bayrischen Roten Kreuz als Schwesterhelferin ehrenamtlich tätig. Nach ihrer Hauswirtschafslehre wurde Marianne Fabrikarbeiterin bei den Siemens-Schuckert-Werken, in Amberg. Sie wurde auch gleich Mitglied der Industriegewerkschaft Metall.
In Frankfurt fand Marianne bei einer Groshandelsfirma eine Arbeit. Dort war sie wieder gewerkschaftlich aktiv und wurde in den Betriebsrat gewählt. Diesen leitete sie viele Jahre als Vorsitzende. Später wechselte als Verwaltungsangestellte zur Gewerkschaft HBV.
Sie war auch in der SPD aktiv. Insbesondere in der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (AsF) und im Ortsverein Sossenheim, wo sie als Vorstandsmitglied und viele weitere Jahre als Vorsitzende die Geschicke des Ortsvereins lenkte. In den 90er Jahren wurde sie in das Stadtparlament gewählt. Nach einigen Jahren musste sie diesen Posten aus familiären Gründen aufgeben. 12 Jahre war sie ehrenamtliche Richterin bei der Großen Jugendstrafkammer des Landgerichtes Frankfurt am Main.
Sie leitet seit über zehn Jahren das Stadtteilzentrum der AWO in Sossenheim. Wenn man sie fragt, wie konnten sie dies alles schaffen, antwortet sie ganz bescheiden: „Das ist nicht allein mein Werk. Es ist das Werk vieler ehrenamtlich engagierter Mitglieder der Arbeiterwohlfahrt. Und das ehrenamtliche Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger in unterschiedlichsten Bereichen, Vereinen, Verbänden und Organisationen ist das Fundament einer jeden demokratischen Gesellschaft!“

Christoph Ruppert erhielt den Landes-Ehrenbrief

Seit 50 Jahren ist Christoph Ruppert ehrenamtlich für die katholische Gemeinde St. Michael tätig

Bericht der Frankfurter Neue Presse vom 24.02.2010 ehm

Der Sossenheimer hat den Landes-Ehrenbrief erhalten. Schon in jungen Jahren brachte er sich bei der Kirche ein. Da muss man schon zwei Mal hinhören. Seit 50 Jahren ist Christoph Ruppert ehrenamtlich für die katholische Gemeinde St. Michael tätig. Seit 50 Jahren? Wo der Sossenheimer doch «erst» 56 ist? Vom Messdiener als Kind über die Mitarbeit im Jugendclub und die Funktion als Zeltlager-Leiter hat sich aus dem Nachwuchsmann eine Stütze entwickelt, die das Gemeindeleben an verantwortlicher Stelle (Vorstand, Verwaltungsrat, Pfarrgemeinderat) mitgestaltet hat. Die Auszeichnung mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen würdigt das langjährige Engagement. «Ich habe mich riesig gefreut», bekennt Ruppert und hält stolz den Ehrenbrief in seiner Hand. «Ehrenamt wird leider nur sehr wenig geschätzt», bedauert er und plaudert ungezwungen über die Motive für seinen Einsatz. «Es war mir schon immer ein besonderes Anliegen, der Gesellschaft, von der ich profitiere, auch wieder etwas zurückzugeben.» Persönliche Zufriedenheit erfahre er durch seine ehrenamtliche Arbeit. Und ganz nebenbei lerne er viele Menschen kennen. Für Ruppert ein absoluter Gewinn: «Ich kann es jedem jungen Menschen nur empfehlen, sich darüber Gedanken zu machen, nicht alles nur einzustecken und als gegeben zu betrachten.» Als Mann, der sich seit einem halben Jahrhundert einbringt, weiß er, wovon er spricht. Mit sieben Jahren war Ruppert mit seiner Familie nach Sossenheim gezogen. Aufgewachsen im katholischen Elternhaus, war der Gottesdienstbesuch für den Jungen selbstverständlich. «Außergewöhnlich» dagegen war, dass er bereits als Siebenjähriger dort Messdiener wurde, noch bevor er selbst zur Kommunion gegangen war. Seitdem ist er der Gemeinde treu geblieben. Zehn Jahre lang war er für den Jugendclub der Gemeinde tätig und neun Jahre als Zeltlagerleiter aktiv. Für rund 75 Kinder organisierte er mit einem Team Zeltlager in der Eifel, im Hunsrück, Bayern und Franken, bis 1970. «Ich war immer einer der Jüngsten», sagt Ruppert. Nicht nur als Messdiener sondern auch später im Pfarrgemeinderat, in den er 1971 gewählt wurde. Doch diese Arbeit habe ihm nicht gelegen. «Zu wenig Eigenverantwortung», erklärt er heute. Ruppert wechselte wenig später in den Kirchenvorstand und war mit 21 Jahren das jüngste Vorstandsmitglied in Frankfurt. Es war ein besonderes Gefühl für den jungen Kirchenvorstand, «unter den ganzen altgedienten Honoratioren zu sitzen». Dort hatte er eine Betätigung gefunden, die ihn lange Jahre nicht wieder los ließ. Über 30 Jahre lang war er als Mitglied im Kirchenvorstand, dem späteren Verwaltungsrat, tätig. Sechs Jahre davon als Vorsitzender. Viel Zeit hat er in den 30 Jahren investiert. «Wir haben mal ausgerechnet, dass für die Arbeit des Verwaltungsrates 150 bis 200 Stunden pro Monat draufgehen.» Die teilen sich auf sieben Ratsmitglieder auf. Der größte Teil davon bleibt am Vorsitzenden hängen. Für Ruppert waren es rund 40 ehrenamtliche Stunden pro Monat, neben seiner beruflichen Tätigkeit als Drucker- und Schriftsetzermeister. Und neben der Zeit, die er für Frau und Kinder da sein wollte. «Der Familie bin sich sehr dankbar, dass sie meine ehrenamtliche Tätigkeit immer mitgetragen hat», betont er. 2008 musste er gesundheitlich kürzer treten, Stressfaktoren vermeiden und Prioritäten setzen. Den Vorsitz im Verwaltungsrat gab er ab, doch «ganz aufhören wollte ich auch nicht», erklärt er. Seither engagiert er sich in der Kindertagesstätte Carl-Sonnenschein-Straße und wirkt im «Michael-Projekt» mit. Das Projekt, das Alt und Jung zusammenführt, liegt dem 56-Jährigen ganz besonders am Herzen: Zwei Mal pro Woche treffen im Gemeindehaus Senioren und Junggebliebene mit Vorschulkindern zusammen, lesen, spielen und essen gemeinsam. Ruppert nutzt die Gelegenheit und rührt die Werbetrommel für das generationsübergreifende Projekt.     Quelle FNP: ehm

Der Vereinsring Sossenheim gratuliert Eva Scholz und Hagen Rink

Der Vereinsring Sossenheim gratuliert den Ehrenamtlichen Eva Scholz und Hagen Rink zum Ehrenbrief des Landes Hessen

Foto: Nietner FNP vom 15.10.2009

Foto: Nietner FNP vom 15.10.2009

Sozialbezirksvorsteherin Eva Scholz erhält für ihr Engagement den Ehrenbrief des Landes Hessen

Bericht der Frankfurter Neue Presse vom 15.10.2009 Katja Faltinsky

Bericht der Frankfurter Neue Presse vom 15.10.2009 Katja Faltinsky

Eva Scholz nutzt ihren Ruhestand, um sich für ihren Stadtteil zu engagieren. Als Sozialbezirksvorsteherin hilft sie vor allem älteren Menschen.

Sossenheim. Als Eva Scholz in Rente ging, war schnell klar: Sie wollte sich ehrenamtlich engagieren. Sich ausschließlich um Haus und Garten zu kümmern, das konnte sie sich nicht vorstellen. Also fragte sie kurzerhand bei der Sossenheimer CDU an, wo ihre Hilfe gebraucht werden könnte.
Das liegt mittlerweile 16 Jahre zurück und Scholz ist noch immer im Einsatz: Sie ist als Sozialbezirksvorsteherin in Sossenheim aktiv. Für ihr Engagement hat die 75-Jährige nun den Ehrenbrief des Landes Hessen bekommen.
Eine neue Aufgabe
Eva Scholz hat früh gelernt, sich für andere einzusetzen: Sie war das älteste von acht Kindern und unterstützte die Mutter bei der Organisation, die in der Großfamilie nötig war. Nach dem Krieg und der Vertreibung aus Mähren lebte sie mit ihrer Familie zunächst in Bayern. Mitte der 1950er Jahre kam sie mit ihrem späteren Mann Erhard nach Frankfurt.
Das Haus in der Siedlung «Im Mittleren Sand» hat das Ehepaar 1963 selbst gebaut. Eva Scholz arbeitete bis 1993 in einer Druckerei der amerikanischen Streitkräfte in Rödelheim, zuletzt in der Computerabteilung. Nach dem Ausscheiden aus dem Beruf suchte sie dann eine Möglichkeit, sich ehrenamtlich im Stadtteil zu engagieren. Ihr Mann war gestorben, sie wollte nicht allein zu Hause sitzen. Zunächst half sie bei der CDU als Schriftführerin, später engagierte sie sich als Sozialpflegerin.
Hilfe für die Rentner
Seit 2002 ist sie Sozialbezirksvorsteherin in Sossenheim und betreut vor allem die Rentner im Stadtteil. Zusammen mit Sozialpflegern unterstützt sie die Senioren, etwa beim Ausfüllen von Formularen. «Wir machen, was nötig ist.»
Scholz berät bei Fragen rund um Grundsicherung und Wohngeld, beschäftigt sich aber auch mit ganz anderen Fällen: Die Sozialbezirksvorsteherin hat schon bei Kur-Anträgen geholfen oder für ältere Menschen die Pflege in deren Wohnung organisiert. «Wir übernehmen Aufgaben, die die Leute nicht mehr selbst erledigen können.»
Einige Senioren betreue sie bereits seit Jahren, da ergebe sich auch so manch eine Bekanntschaft. «Und wenn man erstmal dabei ist, kommen immer wieder neue Aufgaben dazu.» So schaut sie zum Bingospielen im Altenwohnheim vorbei und hilft mit, die städtischen Tagesfahrten für Sossenheimer Senioren zu organisieren.
Scholz ist nicht nur als Sozialbezirksvorsteherin im Stadtteil unterwegs. Sie ist auch Mitglied in der Siedlergemeinschaft Sossenheim III, die sich für die Siedlung «Im Mittleren Sand» einsetzt. Außerdem engagiert sie sich noch immer in der Sossenheimer CDU, wo sie sich derzeit vor allem mit Verkehrsfragen befasst.
Im Ruhestand hat Eva Scholz aber auch Vergnügen am Reisen gefunden: Mit einer Freundin war sie bereits in China und Syrien, reiste mit der transibirischen Eisenbahn. Regelmäßig besucht Scholz ihre Geschwister. «Die Familie ist noch immer der Mittelpunkt», sagt Scholz.

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Er hilft aus Idealismus

Bericht der Frankfurter Neue Presse vom 15.10.2009 Katja Faltinsky

Bericht der Frankfurter Neue Presse vom 15.10.2009 Katja Faltinsky

Hagen Rink - Foto Neue Presse

Hagen Rink - Foto Neue Presse

Hagen Rink bekommt den Ehrenbrief des Landes Hessen

Der Sossenheimer Hagen Rink engagiert sich seit Jahrzehnten für seine Mitbürger – ehrenamtlich versteht sich.

Sossenheim. Wenn man Hagen Rink fragen würde, wie viele Stunden seines Lebens er schon für die Allgemeinheit geopfert hat, könnte er gar keine Antwort geben. Es ist einfach sehr viel. Ende der 70er Jahre war er als Schöffe beim Landgericht tätig, von 2002 bis 2008 im Vereinsring Sossenheim und permanent in der örtlichen Turnabteilung.

Seit zwei Jahren ist er Ortsgerichtsvorsteher von Höchst, Unterliederbach und Sossenheim. Regelmäßig hält er dienstags mit seinen Kollegen Sprechstunden. Die sollen eigentlich eine Stunde dauern. «Aber wenn mal 30 Leute vor der Tür sitzen, arbeitet man das natürlich ab», sagt der 54-Jährige. Die Bürger kommen mit den verschiedensten Anliegen: Manche möchten nur ihr Zeugnis beglaubigen lassen, dann gibt es Nachlässe von Verstorbenen zu verwalten und schließlich Häuser zu schätzen. «Für so eine Schätzung kann man acht bis zehn Stunden rechnen», sagt Hagen Rink. «Da gehört schon jede Menge Idealismus zu.» Alles macht der gebürtige Frankfurter ehrenamtlich. Im «normalen Leben» ist er bei den Frankfurter Verkehrsbetrieben angestellt.

Warum er sich so einbringt, darüber macht er sich selten Gedanken. «Wenn man einmal angefangen hat, ist es wie ein Selbstläufer.» Man lernt viele Leute kennen und ist schnell im Gespräch für andere wichtige Aufgaben. Das ist aber auch in Ordnung, denn ohne Ehrenamt – das ist er realistisch – würde die Gesellschaft nicht funktionieren. «Selbst unsere lokalen Politiker machen ihren Job ja unbezahlt.»

Anerkennung

Dennoch freut er sich, dass er am heutigen Dienstag eine kleine Anerkennung bekommen wird. Stadträtin Erika Pfreundschuh hat in den Limpurgsaal des Römers eingeladen, um elf Bürgern einen Landesehrenbrief für ihr Engagement zu überreichen. Um 14 Uhr soll es losgehen. Eine gute Sache, findet Hagen Rink: «Man weiß dann, dass die Arbeit ein bisschen wahrgenommen wird.» Die Stadträtin hat sogar schon angerufen und sich ein bisschen über sein Leben schlaugemacht. Ob er Hobbys habe. Ein bisschen Zeit sei schon noch übrig, sagt er, und da die Zimmer der beiden erwachsenen Söhne inzwischen leerstehen, hat er seine alte Modelleisenbahn wieder hervorgekramt. «Nachdem ich sie drei Mal auf- und abgebaut habe, habe ich gesagt, dass ich sie nur wieder hervorhole, wenn sie in einem festen Raum stehen kann.» Nun dreht sie wieder ihre Runden und sorgt für ein bisschen Entspannung nach Job und Ehrenamt.